Fundstücke

Objekte mit Patina

Slow Work

Früher war zwar nicht alles besser, aber das meiste auf jeden Fall anders. Ganz sicher trifft das auch auf die Arbeitswelt zu. Was davon übrig blieb, steht heute in Handwerks- und Industriemuseen. An den Wänden mancher Gartenhäuschen hängen zu Dekoration mutierte Werkzeuge und Gerätschaften, die, wären sie ganz intakt, sogar noch heute Dienst tun könnten. Was aus Großvaters Handwerkskiste gut erhalten und brauchbar ist, wird manchmal noch benutzt. Das macht auch Spaß, weil sich eine Geschichte dazu erzählen lässt, falls bei der Arbeit Gäste anwesend sind.

Historische Aluminium-Getränkebehälter
Durst in der Arbeitspause? Die Urgroßväter nahmen ihren Kaffee in solchen Behältern mit. Nix Coffee to Go...
 Ein solches Gerät trugen früher Weinbauern auf dem Rücken, wenn sie durch die Reihen der Reben wanderten und Sulfat versprühten. DIN A4, Zeichnung auf farbigem Papier 2004.
Ein solches Gerät trugen früher Weinbauern auf dem Rücken, wenn sie durch die Reihen der Reben wanderten und Sulfat versprühten. DIN A4, Zeichnung auf farbigem Papier 2004.

Nützlich fürs ganze Handwerkerleben

Arbeitsgeräte sind für jeden Handwerker enorm wichtig - und früher wurde besonders viel Wert auf gutes Material und perfekte Verarbeitung gelegt. Die Sulfatiergeräte oben z. B. sind aus Kupfer und haben deshalb heute eine leuchtend grüne Patina - wie die Dächer auf manchen alten Kirchen. Die Behälter, die heute für diese Zwecke benutzt werden, sind aus billigem Plastik. Niemand wird sie später behalten, um sie als Schirmständer oder Blumenvasen zu benutzen, wie es in französischen Weinbaugegenden mit Opas Zubehör üblich ist.

 

Slow Work. Leder, Holz und Metall waren die Materialien für das Pferdegeschirr. Mischtechnik, 2004.
Slow Work. Leder, Holz und Metall waren die Materialien für das Pferdegeschirr. Mischtechnik, 2004.
Slow Work II. Noch mehr Zubehör aus der Landwirtschaft von vorgestern. 2004
Slow Work II. Noch mehr Zubehör aus der Landwirtschaft von vorgestern. 2004
Slow Work III. Noch eine Erinnerung an die Feldarbeit der Urgroßeltern - mit Hilfe großer Kaltblutpferde.
Slow Work III. Noch eine Erinnerung an die Feldarbeit der Urgroßeltern - mit Hilfe großer Kaltblutpferde.
Slow Work IV. Noch mal das Gleiche aus anderer Perspektive.
Slow Work IV. Noch mal das Gleiche aus anderer Perspektive.
Slow Work V. Noch mal - und wieder anders.
Slow Work V. Noch mal - und wieder anders.
Lederzeug, auch schon nicht mehr neu. So schön wird das Kunststoffzeug von heute wohl kaum altern...
Lederzeug, auch schon nicht mehr neu. So schön wird das Kunststoffzeug von heute wohl kaum altern...

Noch gar nicht lange her - Kommunikation gestern

Das RoteTelefon

Auch schon Vergangenheit - das Telefon mit Wählscheibe. Aber immerhin, es funktionierte. Handelte es sich um ein rotes Telefon wie hier, hatte es möglicherweise eine besondere Bedeutung. So ein Gerät verband nicht selten die Regierungschefs bedeutender Staaten wie den USA und der damaligen Sowjetunion miteinander. In Zeiten des kalten Krieges war dieser direkte Draht bestimmt enorm wichtig. Waren derartige Telefone wirklich rot oder hießen sie nur so? Keine Ahnung. Wir hatten daheim mal ein dunkelrotes Telefon, aber es hatte schon Tasten und bestimmt keinen heißen Draht zu irgendwelchen Mächtigen in dieser Welt.

 

Papier, Bücher, Bibliotheken - schon Vergangenheit?

Gewichtig, so ein Werk des Wissens in Papierform. Bibliotheken nötigen Respekt ab, auch wenn alles etwas staubig riecht.
Gewichtig, so ein Werk des Wissens in Papierform. Bibliotheken nötigen Respekt ab, auch wenn alles etwas staubig riecht.

 

Wer etwas lesen wollte, griff bis vor kurzem noch regelmäßig zu gedruckten Erzeugnissen auf Papier. Zeitungen, Zeitschriften und Bücher stillten den Wissensdurst oder die Lust an der Unterhaltung. Zunehmend werden sie durch digitale Angebote ersetzt, platzsparend und preisgünstig.

Werden Bibliotheken künftig nur noch an öffentlichen Orten oder in durch viel Geld und Raum privilegierten Privathäusern ihren Platz finden? Sicher ist - an Lesestoff wird es nicht mangeln.

Der Weg von der bemalten Höhlenwand über in Stein gemeißelte Reliefs, geritzte Tontäfelchen, beschriftetes Pergament und Papier bis zum gedruckten Buch war weit und dauerte Tausende von Jahren. Inzwischen geht alles schneller. Machen wir das Beste daraus.